Hürden und Hindernisse identifizieren
„Barrierefreiheit“ bedeutet, dass eine Person ihren gesamten Wohnbereich zugänglich machen und eigenständig sowie sicher nutzen kann, meist ohne auf fremde Hilfe angewiesen zu sein. Es geht darum, ein Bewusstsein für die alltäglichen Herausforderungen zu schaffen, denen ältere Menschen in ihrem Wohnumfeld begegnen. Von architektonischen Barrieren wie Treppen und Schwellen, die Mobilitätseinschränkungen verstärken, bis hin zu weniger offensichtlichen Hürden wie komplizierten Wasserhähnen oder schlecht erreichbaren Steckdosen – all diese Faktoren können die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen. Auch eine Rollstuhlrampe am Eingang ist oft nur eine von vielen notwendigen Anpassungen. Es gilt, den Zugang zum Haus, zu den Wohnräumen, aber auch zu externen Bereichen wie dem Müllcontainer, der Garage oder dem Parkplatz bedarfsgerecht zu gestalten. Durch eine sorgfältige Analyse des Wohnraums und eine Auseinandersetzung mit Ihren individuellen Bedürfnissen und Gewohnheiten können solche Hindernisse frühzeitig erkannt und angegangen werden.
Wichtig ist, dies rechtzeitig umzusetzen, um Barrieren und Beschränkungen im Wohnalltag zu eliminieren. Überlegen Sie, welche Wege und Aktivitäten Sie täglich durchführen und auch im Alter beibehalten werden. Hindernisse oder Anforderungen, die bereits jetzt Probleme bereiten, können im Alter zu Belastungen oder Sicherheitsrisiken führen.
Zu einem Zuhause zählen aber mehr als nur die eigenen vier Wände; auch Nachbarschaft, Freundschaften, soziale Netzwerke und die Anbindung an öffentliche Verkehrsmittel sind Teil dessen. Aus Gesprächen mit zahlreichen älteren Personen, die ihre Immobilien über Sorglosmakler verkauft haben, wurde klar, dass ein barrierefreies und sicherheitsorientiertes Heim seinen Zweck verfehlt, wenn die Aufrechterhaltung sozialer und familiärer Beziehungen aufgrund von Mobilitätsproblemen zu einer Herausforderung wird. Auch diesen Aspekt sollten Sie beachten, wenn Sie über Ihre Wohnqualität im Alter nachdenken.
Umzug in die Stadt oder aufs Land?
Oftmals zogen sich in der Vergangenheit Senioren aufgrund eingeschränkter Mobilität und fehlender sozialer Einrichtungen in ihr Zuhause zurück, doch heutzutage sind die meisten selbst ohne Auto, mit Gehhilfen oder im Rollstuhl aktiv und unternehmungslustig. Ein Umzug in eine barrierefreie Wohnung in der Stadt ist für viele ältere Menschen attraktiv, da sie dort Annehmlichkeiten wie einen Balkon oder einen kleinen, leicht zu pflegenden Garten genießen können und zudem alle wichtigen Einrichtungen des alltäglichen Lebens wie Ärzte, Friseure, Geschäfte, Parks und Freizeiteinrichtungen zu Fuß in unmittelbarer Nähe zu erreichen sind. Im fortgeschrittenen Alter bietet das dichte und effiziente Versorgungsnetz der Stadt eine wichtige Unterstützung. Die Präferenzen der Menschen variieren individuell; während Naturverbundene auch im Alter die ländliche Ruhe bevorzugen, fühlen sich Stadtliebhaber weiterhin im urbanen Umfeld wohl. Jedoch haben alle Altersgruppen und Lebensstile gemeinsam den Wunsch, am gesellschaftlichen Leben teilzuhaben.
Für Senioren ist eine gut ausgebaute Infrastruktur nicht nur attraktiv, sondern essenziell, da sie vor Isolation schützt und im Notfall lebensrettend sein kann. Die Verfügbarkeit von Hausnotrufsystemen, freiwilligen Helfern, medizinischer Versorgung, Einkaufsmöglichkeiten und sozialen Netzwerken vor Ort ist ein wesentlicher Aspekt der Lebensqualität und sollte daher hoch bewertet werden.
Checkliste für barrierefreies Wohnen
Ein Leben ohne Stolpersteine im Alter zu führen, bedeutet, ein Umfeld zu schaffen, das Sicherheit, Komfort und Selbstständigkeit maximiert. Die folgende Checkliste soll Ihnen dabei helfen, Ihr Zuhause entsprechend anzupassen und eine Umgebung zu gestalten, in der Sie sorgenfrei Ihren Lebensabend genießen können.
1. Barrierefreiheit sicherstellen:
Überprüfen Sie alle Zugänge zu Ihrem Zuhause auf Stufen oder Schwellen und beseitigen Sie diese, wo immer möglich. Installieren Sie Rampen oder Aufzüge, falls Treppen nicht vermieden werden können. Sorgen Sie für ausreichend breite Türen und Flure, um die Nutzung von Gehhilfen oder Rollstühlen zu erleichtern.
2. Sicherheit im Badezimmer erhöhen:
Rüsten Sie Ihr Badezimmer mit Haltegriffen neben der Toilette und in der Dusche/
Badewanne aus. Verwenden Sie rutschfeste Matten im Duschbereich und vor der
Badewanne. Erwägen Sie die Installation einer ebenerdigen Dusche, um das Risiko von Stürzen zu minimieren.
3. Beleuchtung optimieren:
Sorgen Sie für eine helle und gleichmäßige Beleuchtung in allen Räumen, um die Sicht zu verbessern und Stolperfallen zu vermeiden. Installieren Sie Bewegungsmelder in Fluren und Bädern, damit Licht automatisch aktiviert wird. Berücksichtigen Sie die Verwendung von Nachtlichtern, um die Orientierung in der Nacht zu erleichtern.
4. Mobilität innerhalb der Wohnung verbessern:
Entfernen Sie lose Teppiche oder befestigen Sie diese sicher am Boden, um
Stolpergefahren zu vermeiden. Stellen Sie sicher, dass Möbel so angeordnet sind, dass sie freie Bewegungsflächen bieten und nicht zur Behinderung werden. Überprüfen Sie die Höhe von Betten und Sitzmöbeln, um das Aufstehen und Hinsetzen zu erleichtern.
5. Technische Hilfsmittel nutzen:
Erwägen Sie die Installation von Notrufsystemen, die es Ihnen ermöglichen, im Notfall schnell Hilfe zu rufen. Nutzen Sie Smart-Home-Technologien, um Beleuchtung, Heizung und andere Haushaltsgeräte bequem zu steuern.
6. Sicherheitsaspekte beachten:
Überprüfen Sie Fenster und Türen auf einwandfreie
Schließmechanismen. Installieren Sie gegebenenfalls zusätzliche
Sicherheitsschlösser oder Alarmanlagen. Bewahren Sie wichtige
Notfallnummern leicht zugänglich auf.
7. Vorbereitung auf den Notfall:
Erstellen Sie einen Notfallplan, der Informationen über Medikamente, wichtige Kontakte und Vorgehensweisen im Notfall enthält. Informieren Sie Nachbarn oder nahestehende Personen über diesen Plan.
Diese Checkliste dient als Grundlage, um Ihr Zuhause altersgerecht und sicher zu gestalten. Jede Maßnahme, die Sie ergreifen, um Barrieren zu reduzieren und die Sicherheit zu erhöhen, ist ein Schritt hin zu einem selbstbestimmten und qualitativen Wohnen im Alter. Denken Sie daran, dass die individuellen Bedürfnisse und Anforderungen variieren können, und passen Sie die Maßnahmen an Ihre Person entsprechend an.
Strategien für Ihre Wohnqualität
Es gibt vielfältige Möglichkeiten, wie Sie Ihre Wohnsituation im Alter optimieren können, um ein Höchstmaß an Komfort, Sicherheit und Selbstbestimmtheit zu gewährleisten. Die Qualität Ihres Wohnens hat direkten Einfluss auf Ihre Lebensfreude und Gesundheit. Deshalb ist es wichtig, proaktiv zu planen und die richtigen Entscheidungen zu treffen, die Ihren Bedürfnissen und Wünschen entsprechen. Das eigene Heim dabei an Ihre Bedürfnisse anzupassen, ist nur eines von mehreren Alternativen, wie Sie im Alter komfortabel Wohnen und Leben können.
Vorhandenen Wohnraum nutzen?
„Was nicht passt, wird passend gemacht“ – egal, ob es darum geht, Ihre Immobilie an zukünftige Anforderungen anzupassen oder völlig neue Konzepte für Ihre Wohnsituation zu entwickeln. Sie wissen bereits, dass bei einem altersgerechten Zuhause sowohl die barrierefreie Gestaltung im Innenbereich als auch im Außenbereich wichtig ist. In einigen Fällen reicht es vielleicht, lediglich Türen zu erweitern oder Bad, WC und Küche zu modernisieren. Jedoch können auch umfangreichere bauliche Maßnahmen
notwendig sein. Bevor Sie Wände entfernen oder Türen versetzen, sollten Sie über Ihren Alltag und Ihre spezifischen Bedürfnisse nachdenken. Denken Sie erneut Ihren Tagesablauf durch, diesmal mit besonderem Augenmerk auf die Räumlichkeiten und die dort verbrachte Zeit. Bedenken Sie alles sorgfältig, denn im Alter kann beispielsweise eine Treppe zu einer erheblichen Barriere werden. Eventuell ist es möglich, Ihr Wohnund Schlafzimmer sowie das Bad ins Erdgeschoss zu verlegen?
Bei historischen Gebäuden, die unter Denkmalschutz stehen, müssen die Bedürfnisse der Bewohner nach mehr Wohnkomfort und Sicherheit mit den Anforderungen des Denkmalschutzes in Einklang gebracht werden. Auch ein denkmalgeschütztes Haus darf umgebaut, saniert oder renoviert werden. Um jedoch Konflikte mit den Denkmalschutzbehörden zu vermeiden, ist es ratsam, geplante Maßnahmen frühzeitig mit der zuständigen Denkmalpflege auf kantonaler Ebene zu koordinieren.