In den Nachrichten der vergangenen Wochen ist es immer wieder zu lesen: „Wann platzt die Immobilienblase?“heißt es dort in solchen oder ähnlichen Titelzeilen. Wer den Markt aktuell beobachtet, sieht jedoch vor allem eines: Die Immobilienpreise steigen weiter. Der Sorglosmakler – Ihr Immobilienmakler in Magdeburg sagt Ihnen, was genau das für Sie als Eigentümer bedeutet und was es mit der sogenannten Immobilienblase auf sich hat.
Wie entsteht eine Immobilienblase?
Der Duden definiert die Immobilienblase als „(spekulationsbedingte) starke Nachfrage nach überteuerten Immobilien“. Es geht bei dem Begriff also darum, dass Nachfrage und Preis immer weiter nach oben steigen, sei es gerechtfertigt oder nicht – ähnlich wie bei einer Blase.
Diese Immobilienblase hat mehrere Gründe. Einerseits steigt die Nachfrage nach Wohneigentum. Die Gründe dafür sind verschieden, sei es als Altersvorsorge mit Blick auf Sparpotenzial oder die bloße (Gestaltungs-)Freiheit in den eigenen vier Wänden.
Gleichzeitig steigen dank wachsender Nachfrage und wenig Leerstand ebenfalls die Preise für Immobilien. Dem konnte auch die Pandemie keinen Dämpfer versetzen – im Gegenteil: Es liegt nahe, dass im Zuge der Lockdowns und der vielen zu Hause verbrachten Zeit noch mehr Menschen Interesse an Wohneigentum zeigen. Hinzu kamen in den vergangenen Jahren niedrige Zinssätze, die günstige Kredite ermöglichten. Diese drei Faktoren lassen die Immobiliennachfrage und Immobilienpreise steigen, und das seit Jahren.
Gesetze gegen die Immobilienblase
Anfang 2017 wurde im Bundestag ein Maßnahmenpaket beschlossen, um den Gefahren, die eine solche Immobilienblase mit sich bringt, entgegenzuwirken. Hintergrund dieser Gesetze gegen die Immobilienblase war, dass das Platzen einer Immobilienblase eine unmittelbare Finanzmarktkrise nach sich ziehen könnte.
Um das zu vermeiden, wurden die Bedingungen zur Vergabe von Neukrediten verschärft. Mit diesen schärferen Auflagen soll sichergestellt werden, dass im Krisenfall die Bankenkredite dennoch bedient werden und eine große Finanzmarktkrise somit ausbleibt. Die beiden Kernbestandteile des Gesetzes sind dabei eine maximale Kredithöhe gemessen an der Immobilienbewertung sowie das Festlegen von Tilgungsfristen. Gleichzeitig wurden die Hürden bei der Kreditvergabe für junge Familien und Senioren, die im Zuge der Wohnimmobilienrichtlinie 2016 in Kraft traten, gelockert. Die Gesetze gegen die Immobilienblase ernteten jedoch auch einige Kritik, da andere Punkte aus dem Entwurf letztlich nicht umgesetzt wurden.
Werden die Immobilienpreise wieder sinken?
Viele fragen sich nun: Wann platzt die Immobilienblase? Würde die Immobilienblase platzen, bedeute dies, dass die Immobilienpreise rapide sinken. Laut rp-online bewerten Experten die Lage derzeit unterschiedlich. Nicht alle sprechen von einer Immobilienblase, da der Preisanstieg bereits über einen langen Zeitraum stabil ist und weniger auf Spekulationen, sondern mehr auf einem reellen Wunsch nach Eigentum fußt. In jedem Fall handelt es sich aber um eine Überbewertung.
Die Frage, ob die Immobilienpreise wieder sinken werden, lässt sich natürlich nicht mit Sicherheit beantworten. Die Trends zeigen, dass in einigen Fällen die Preise zurückgehen könnten und es teilweise auch bereits tun. Hinzu kommt, dass steigende Zinsen eine andere Kalkulation erfordern. Insgesamt ist aber, gerade in attraktiven Lagen, auch in den kommenden Jahren nicht mit einem starken Preisverfall bei Immobilien zu rechnen.
Auswirkungen der Immobilienblase auf Eigentümer
Fokussiert man die direkten Auswirkungen einer Immobilienblase auf Eigentümer, müssen zwei Gruppen unterschieden werden: Die, die ihre Immobilie selbst nutzen und die, die sie als Anlageobjekt sehen. Für Ersteres hat die Immobilienblase keine direkten Auswirkungen. Nutzen Sie Ihre Immobilie selbst, kann Ihnen die Bewertung zunächst nichts anhaben. Lediglich dann, wenn Ihre Kalkulation knapp bemessen wurde und ein veränderter Zinssatz Ihre Zahlungsfähigkeit negativ beeinflussen würde, wäre das Platzen einer Immobilienblase von direkter Relevanz.
Haben Sie hingegen eine Immobilie als Geldanlage gekauft, kommt es auf die Details an. Möglicherweise wird eine einkalkulierte Wertsteigerung mit Mieterhöhungen nicht in der Form eintreten, wie es noch zum Kaufzeitpunkt vorhergesagt wurde. In diesem Falle sollten Sie also Ihre Berechnungen überdenken, da Ihr Tilgungszeitraum so nach hinten verschoben werden könnte und sich Ihre Investition gegebenenfalls erst später amortisiert.
Zusammenfassend ist festzuhalten, dass jede Immobilie immer im Einzelfall betrachtet werden muss, sofern ein Verkauf angedacht ist. Auch lässt sich pauschal nicht verallgemeinern, wann für ein Objekt der passende Verkaufszeitpunkt ist. Auch dies muss individuell geprüft werden.
Sie benötigen eine unverbindliche Beratung zur Immobilienblase? Dann sprechen Sie mit uns!
Quellen:
Philipp Laage bei rp-online: Gefahr einer Blase? 5 Punkte, die Sie über den Immobilienmarkt wissen müssen
Duden.de: Bedeutung Immobilienblase
Bundestag.de: Gesetz gegen die Gefahren von Immobilienblasen beschlossen